Dienstag, 17. Oktober 2006
Elternführerschein
17.10.2006 00:44h
Zunächst Bremen: Totes Kind aus Bremen zuvor misshandelt
Dann Zwickau: Erneut ist ein Kind in der Obhut seiner Familie gewaltsam zu Tode gekommen.
Zwei Fälle die die Öffentlichkeit erreichen. Die Dunkelziffer ist per Definition unbekannt, aber sehr gross. Es wird eine unheimliche Aktion gestartet, und in einem Jahr ist alles beim Alten.
Es wird Zeit, dass mal wirklich was neues passiert. Ein Elternführerschein zum Beispiel: Jeder der mit Kinderbetreuung zu tun hat, egal ob beruflich oder privat, muss den Nachweis erbringen, dass er das auch kann. Wer das nicht nachweisen kann, kann sich ausbilden lassen, oder er/sie wird vom Jugendamt ständig kontrolliert.
Nur muss man dann dem Jugendamt die Möglichkeiten bieten seine Arbeit zu tun, und dafür auch Rechenschaft verlangen.
Wenn man bedenkt, was potentiellen Adoptionseltern an Nachweisen abverlangt wird bevor eine Adoption erlaubt wird, staunt man nicht schlecht, dass biologischen Eltern gar nichts abverlangt wird. Aber Zeugungsfähigkeit ist nicht gleich zu setzen mit Erziehungsfähigkeit, nur mit Erziehungsberechtigung.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich freue mich für alle Eltern auf der ganzen Welt, und mit ihnen, jedes Mal. Aber in Anbetracht der Geschehnisse in Bremen und Zwickau, sowie die ganzen Misshandlungen die nie die Zeitungen erreichen, kann man vielleicht auch etwas fordern. Und wenn diese Methode nur ein einziges Leben retten sollte, ist sie die materiellen und immateriellen Kosten wert. Oder wieviel kostet ein Menschenleben?
Es ist unsere Erdkugel; passt auf sie auf!
ZurBesinnung
Dann Zwickau: Erneut ist ein Kind in der Obhut seiner Familie gewaltsam zu Tode gekommen.
Zwei Fälle die die Öffentlichkeit erreichen. Die Dunkelziffer ist per Definition unbekannt, aber sehr gross. Es wird eine unheimliche Aktion gestartet, und in einem Jahr ist alles beim Alten.
Es wird Zeit, dass mal wirklich was neues passiert. Ein Elternführerschein zum Beispiel: Jeder der mit Kinderbetreuung zu tun hat, egal ob beruflich oder privat, muss den Nachweis erbringen, dass er das auch kann. Wer das nicht nachweisen kann, kann sich ausbilden lassen, oder er/sie wird vom Jugendamt ständig kontrolliert.
Nur muss man dann dem Jugendamt die Möglichkeiten bieten seine Arbeit zu tun, und dafür auch Rechenschaft verlangen.
Wenn man bedenkt, was potentiellen Adoptionseltern an Nachweisen abverlangt wird bevor eine Adoption erlaubt wird, staunt man nicht schlecht, dass biologischen Eltern gar nichts abverlangt wird. Aber Zeugungsfähigkeit ist nicht gleich zu setzen mit Erziehungsfähigkeit, nur mit Erziehungsberechtigung.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich freue mich für alle Eltern auf der ganzen Welt, und mit ihnen, jedes Mal. Aber in Anbetracht der Geschehnisse in Bremen und Zwickau, sowie die ganzen Misshandlungen die nie die Zeitungen erreichen, kann man vielleicht auch etwas fordern. Und wenn diese Methode nur ein einziges Leben retten sollte, ist sie die materiellen und immateriellen Kosten wert. Oder wieviel kostet ein Menschenleben?
Es ist unsere Erdkugel; passt auf sie auf!
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Samstag, 7. Oktober 2006
Eine (kurze) Elegie auf den Datenschutz
07.10.2006 22:16h
"Sicherheit ist wichtiger als Datenschutz." Kommentar von Christoph B. Schiltz auf den Artikel "FBI erhält Zugriff auf europäische Passagierdaten" in der "Welt".
Das sagt doch alles. Genau mit diesem Argument haben die Amerikaner mittlerweile sogar fast die Menschenrechte neu definiert (Der US-Senat hat der Regierung weit reichende Vollmachten für die Fortsetzung der geheimen CIA-Programme eingeräumt.).
Und vor ein Paar Tage noch habe ich den Film "Der Staatsfeind Nr. 1" (1998!) gesehen, der wunderbar erschreckend darstellt, wie man als Ahnungsloser unter die Räder kommen kann.
Und jetzt soll der CIA meine Kreditkartennummer übermittelt werden, wenn ich in die USA fliegen will? Damit mir die Karte gesperrt werden kann, wenn ich beim Umsteigen in Heathrow zu nah an einem vielleicht-mutmasslichem Terroristen vorbeigelaufen bin? Oder damit die FBI erfragen kann, ob ich vielleicht bei amazon.de eine Kopie des Korans gekauft habe?
Danke, aber ohne mich. Amerika ist zweifellos ein schönes Land, und die vielen Amerikanischen Bürger die ich kennengelernt habe sind ausnahmslos nette Leute, aber so lange George W. Bush und diese Bespitzelung kein Ende haben, werde ich privat die Vereinigten Staaten nicht besuchen. Und hoffentlich wird es auch geschäftlich vermeidbar bleiben in die USA zu reisen.
Ich möchte nicht wissen, wieviel die Amerikanischen Geheimdienste schon über mich wissen könnten, sollten sie sich entscheiden ein Interesse an mich zu haben.
Der Datenschutz hat ausgedient. Informationelle Selbstbestimmung ist nur noch ein hohler Begriff. Das vermeintliche Wohl vieler ist höhergestellt als das Recht einzelner. Und nicht nur in den USA.
Oder auch: Die Staatsmacht ist wichtiger als seine Bürger. Nur widerspricht das ein Wenig meine Definition von Demokratie.
Georg Orwell's 1984 lässt grüßen...
Es ist unsere Erdkugel; passt auf sie auf!
ZurBesinnung
Das sagt doch alles. Genau mit diesem Argument haben die Amerikaner mittlerweile sogar fast die Menschenrechte neu definiert (Der US-Senat hat der Regierung weit reichende Vollmachten für die Fortsetzung der geheimen CIA-Programme eingeräumt.).
Und vor ein Paar Tage noch habe ich den Film "Der Staatsfeind Nr. 1" (1998!) gesehen, der wunderbar erschreckend darstellt, wie man als Ahnungsloser unter die Räder kommen kann.
Und jetzt soll der CIA meine Kreditkartennummer übermittelt werden, wenn ich in die USA fliegen will? Damit mir die Karte gesperrt werden kann, wenn ich beim Umsteigen in Heathrow zu nah an einem vielleicht-mutmasslichem Terroristen vorbeigelaufen bin? Oder damit die FBI erfragen kann, ob ich vielleicht bei amazon.de eine Kopie des Korans gekauft habe?
Danke, aber ohne mich. Amerika ist zweifellos ein schönes Land, und die vielen Amerikanischen Bürger die ich kennengelernt habe sind ausnahmslos nette Leute, aber so lange George W. Bush und diese Bespitzelung kein Ende haben, werde ich privat die Vereinigten Staaten nicht besuchen. Und hoffentlich wird es auch geschäftlich vermeidbar bleiben in die USA zu reisen.
Ich möchte nicht wissen, wieviel die Amerikanischen Geheimdienste schon über mich wissen könnten, sollten sie sich entscheiden ein Interesse an mich zu haben.
Der Datenschutz hat ausgedient. Informationelle Selbstbestimmung ist nur noch ein hohler Begriff. Das vermeintliche Wohl vieler ist höhergestellt als das Recht einzelner. Und nicht nur in den USA.
Oder auch: Die Staatsmacht ist wichtiger als seine Bürger. Nur widerspricht das ein Wenig meine Definition von Demokratie.
Georg Orwell's 1984 lässt grüßen...
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Sonntag, 1. Oktober 2006
Ausländer gewünscht?
01.10.2006 13:35h
Na klar, aber nur die Edelausländer (ein Sch..ßwort, über das ich mich schon etliche Jahre aufrege), nur die die Geld, Ausbildung, Erfahrung oder Jobs mitbringen.
Lieber Kinder als Inder? Nein, die Inder sind herzlich willkommen, wenn sie denn Jobs finden die von den eigenen Arbeitslosen nicht angenommen werden (können).
Naja, das kennen wir ja aus den 60-er Jahren; da hießen solche Leute Gastarbeiter, und eine solche Migration hat mit Asylrecht nichts zu tun.
Bei Asyl geht es darum, Leute die dort wo sie herkommen keine menschenwürdige Existenz führen konnten. Fragt man da nach Reisepass, Diplom oder Geld? Nein, eigentlich nicht, diesen Leuten muss einfach und unbürokratisch geholfen werden.
Gut, Missbrauch solcher Hilfsbereitschaft sollte vermieden werden.
Die Drittstaatenregelung funktioniert da schon prächtig als Sieb. Und da die Schweiz (ja, darüber schreibe ich gerade) keine direkte Verbindung zum Meer hat, ist der Sieb auch noch verstopft.
Also, mit einer solchen Ausländerpolitik kann man die Schweiz ja sauber halten, Europa hat es vorgemacht. Wenn man dann tatsächlich verlangt, dass Asylsucher innerhalb von 48 Stunden Ihre Papiere vorlegen können, da sie sonst zurückgeschickt werden, wird politischer Asyl in der Schweiz komplett aussterben.
Aber Europäer die dort arbeiten kommen wollen, sind wilkommen, die Schweiz hat nur 4% Arbeitslosigkeit, das ist für den Arbeitsmarkt schon fast zu wenig, die Firmen haben Schwierigkeiten ausreichend qualifiziertes Personal zu finden.
Die Schweiz als Beispiel? Also, machen wir die Grenzen dicht, ignorieren die Genfer (!) Flüchtlingskonvention, streichen das Wort 'sozial' in allen seinen Formen aus unserem Vokabular, am Besten gleich aus dem Duden, berufen uns bei den Härten der Grenzkontrollen auf den Kampf gegen den Terrorismus, und garen in unserem eigenen Sud.
Aber dann sollten wir nicht meckern wenn wir in 5 oder 10 Jahren 20, 30 0der 50% für die Altersvorsorge aufwenden dürfen, wenn die Preisspirale fröhlich dreht, und Europa dorthin abgleitet wo Samuel Huntington es vorhergesehen haben will: Unter ferner liefen...
Es ist unsere Erdkugel; passt auf sie auf!
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Lieber Kinder als Inder? Nein, die Inder sind herzlich willkommen, wenn sie denn Jobs finden die von den eigenen Arbeitslosen nicht angenommen werden (können).
Naja, das kennen wir ja aus den 60-er Jahren; da hießen solche Leute Gastarbeiter, und eine solche Migration hat mit Asylrecht nichts zu tun.
Bei Asyl geht es darum, Leute die dort wo sie herkommen keine menschenwürdige Existenz führen konnten. Fragt man da nach Reisepass, Diplom oder Geld? Nein, eigentlich nicht, diesen Leuten muss einfach und unbürokratisch geholfen werden.
Gut, Missbrauch solcher Hilfsbereitschaft sollte vermieden werden.
Die Drittstaatenregelung funktioniert da schon prächtig als Sieb. Und da die Schweiz (ja, darüber schreibe ich gerade) keine direkte Verbindung zum Meer hat, ist der Sieb auch noch verstopft.
Also, mit einer solchen Ausländerpolitik kann man die Schweiz ja sauber halten, Europa hat es vorgemacht. Wenn man dann tatsächlich verlangt, dass Asylsucher innerhalb von 48 Stunden Ihre Papiere vorlegen können, da sie sonst zurückgeschickt werden, wird politischer Asyl in der Schweiz komplett aussterben.
Aber Europäer die dort arbeiten kommen wollen, sind wilkommen, die Schweiz hat nur 4% Arbeitslosigkeit, das ist für den Arbeitsmarkt schon fast zu wenig, die Firmen haben Schwierigkeiten ausreichend qualifiziertes Personal zu finden.
Die Schweiz als Beispiel? Also, machen wir die Grenzen dicht, ignorieren die Genfer (!) Flüchtlingskonvention, streichen das Wort 'sozial' in allen seinen Formen aus unserem Vokabular, am Besten gleich aus dem Duden, berufen uns bei den Härten der Grenzkontrollen auf den Kampf gegen den Terrorismus, und garen in unserem eigenen Sud.
Aber dann sollten wir nicht meckern wenn wir in 5 oder 10 Jahren 20, 30 0der 50% für die Altersvorsorge aufwenden dürfen, wenn die Preisspirale fröhlich dreht, und Europa dorthin abgleitet wo Samuel Huntington es vorhergesehen haben will: Unter ferner liefen...
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Sonntag, 24. September 2006
Unsere Umwelt
24.09.2006 23:27h
Nein, sie ist nicht in Gefahr. Auch nicht wenn das mal wieder laut verkündet wird. In Gefahr sind höchstens wir, da wir mit den veränderten Umweltbedingungen nicht so gut zurecht kommen werden, oder nicht mehr so komfortabel werden leben können.
Der Begriff 'Umwelt' bedeutete ursprünglich 'die Welt die uns umgibt', 'die Gegend'. Mittlerweile hat sie eine ökologische Bedeutung.
Aber auch so ein Begriff wie 'Naturschutz' ist ja irreführend: Wir schützen die Natur ja in erster Linie, weil wir mit ihr noch ein paar Jahrtausende überleben können wollen. Menschenschutz, also!
Aber bitte nicht missverstehen: Ich habe den höchsten Respekt für die individuellen Naturschützer, nur die Organisationen beäuge ich manchmal mit Skepsis.
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Der Begriff 'Umwelt' bedeutete ursprünglich 'die Welt die uns umgibt', 'die Gegend'. Mittlerweile hat sie eine ökologische Bedeutung.
Aber auch so ein Begriff wie 'Naturschutz' ist ja irreführend: Wir schützen die Natur ja in erster Linie, weil wir mit ihr noch ein paar Jahrtausende überleben können wollen. Menschenschutz, also!
Aber bitte nicht missverstehen: Ich habe den höchsten Respekt für die individuellen Naturschützer, nur die Organisationen beäuge ich manchmal mit Skepsis.
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