Samstag, 7. Oktober 2006
Dejavu: Deutschland 1933, Russland 2006 ?
Die Methoden waren vor siebzig Jahren schon mal aktuell: Wie die russische Tageszeitung "Kommersant" in ihrer Freitag-Ausgabe unter Berufung auf einen ungenannten Polizeifunktionär berichtet, hat die Polizei die Bildungseinrichtungen aufgefordert, sie über die Schüler mit georgischem Namen zu informieren. Oder auch: Russische Justizkreise haben schon vor zwei Tagen bestätigt, die Polizei sei mündlich angewiesen worden, ihre Maßnahmen gegen Georgier zu verstärken.
Nur wird der Konflikt ja von zwei Seiten geführt: Saakaschwili hat vor drei Jahren die Wahl mit zweifelhaften Mitteln und 96% Zustimmung gewonnen, auch mit dem Wahlversprechen die 'abtrünnigen Provinzen' Abchasien und Südossetien wieder mit Georgien zu vereinen. Beide haben sich losgesagt, und werden mehr oder weniger offen von Russland unterstützt. Dann gibt es Hardliner in USA die Georgien so schnell wie möglich in die NATO aufnehmen wollen, vor allem um Russland seinen Optionen in diesem Konflikt zu berauben. Und die Bevölkerung in den beiden Gebieten sollen jetzt bald über einen Beitritt zu Russland abstimmen, was der Georgischen Führung natürlich wiederum nicht schmeckt.

Aber all das ist noch kein Grund, diie Nazi-Methoden der 30-er Jahre jetzt in Russland gegen Georgier anzuwenden. Es werden Leute mit Georgischem Namen extra überprüft, Georgische Geschäfte zugemacht, die Verbindungswege nach Georgien blockiert, und man überlegt sogar direkte Finanztransaktionen zwischen Russland und Georgien zu verbieten. Hier findet eine Hetze statt, und nicht erst seit vor einer Woche die Situation eskalierte, weil Georgien vier Russische Offiziere wegen Spionageverdacht verhaften ließ.

Und wenn man dann bedenkt, dass Russland eine Vetomacht der UN ist, und diese Position auch in diesem Konflikt auszunutzen scheint, kriegt der Konflikt noch einen komischen Beigeschmack...

Es ist unsere Erdkugel; passt auf sie auf!

ZurBesinnung

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